Einige Anmerkungen zu Individualsoftware
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen
- Standardsoftware
- Branchensoftware und
- unternehmensspezifischer Individualsoftware
Kosten
Dass Individualsoftware die teuerste Variante der drei Arten ist, mag auf den Anschaffungspreis zutreffen. Viele Erfahrungen aus der Praxis zeigen aber, dass die Einführung im Unternehmen (Stichwort Customizing), die Migration bestehender Daten und Prozesse und nicht zuletzt die Pflege- und Wartungskosten (mittlerweile bis zu 20% des Anschaffungspreises von Standard-Lösungen pro Jahr), die Benutzer auf die Dauer durchaus teurer kommen können.
Zweifelsohne stellt eine maßgeschneiderte Lösung in den ersten Jahren eine große Investition dar, die wohlgeplant und überlegt sein will.
Es gibt Bereiche, in denen Standardsoftware die einzig sinnvolle Anschaffung darstellt, nämlich dann, wenn Abläufe in vielen Unternehmen gleich sind (Finanzbuchhaltung, u. U. Warenwirtschaft).
Wenn aber die Art und Weise zu Arbeiten und dem Kunden Dienstleistungen anzubieten oder die Möglichkeit, im operativen Bereich flexibel auf neue Ideen und Anforderungen reagieren zu können, ein wichtiges Merkmal eines Unternehmens ist und ihm einen Wettbewerbsvorteil gegenüber seinen Konkurrenten verschafft, kann er sich bei den Kernprozessen nicht in das enge Korsett einer standardisierten Softwarelösung pressen lassen.
Diese vom Hersteller anpassen oder erweitern zu lassen, ist – neben der längeren Lieferzeit – häufig sehr teuer.
Zeit
Individualsoftware zu entwickeln, kostet den Auftraggeber Zeit und erfordert personelle Resourcen, damit die Anwendung am Ende wirklich den Anforderungen der einzelnen Unternehmensprozesse maßgeschneidert angepasst ist. Auch während der Einführungs- und Einarbeitungsphase wird es bei aller Sorgfalt bei der Entwicklung auf Seiten des Auftraggebers zu Aufwand für verbleibende Fehler, Tests und Erweiterungen kommen.
Hier hat die fertige Software die Nase vorn. Andererseits kostet es Zeit, die Mitarbeiter in der vorgefertigten Systematik und Prozesssteuerung der Standardsoftware zu schulen und einzuarbeiten.
Während man bei der Entwicklung von individuellen Lösungen bestehende Datenbestände so weit wie sinnvoll übernehmen kann, steht bei der Einführung von Standardprogrammen häufig erstmal Neuerfassen von Daten ins Haus, weil die Datenbankstrukturen von Alt- und Neusystemen häufig nicht oder nur sehr unzureichend synchronisiert werden können.
Abhängigkeit vom Softwarehersteller
Während man bei der Verwendung von Standardsoftware vom Inhaber der Software abhängig, ihm sozusagen in Bezug auf die Inhalte, die Preise und die Lieferzeiten ausgeliefert ist, geht Individualsoftware in den Besitz des Auftraggebers über (wenn dies so vereinbart wurde). Eine gut dokumentierte Software, die mit marktüblichen Technologien entwickelt wurde, kann von jedem ausgebildeten Entwickler weiter gepflegt werden.
Die Abwägung, ob im Einzelfall eine individuelle einer bereits vorgefertigten Lösung vorzuziehen ist, muss sorgfältig erfolgen. Nur so ist gewährleistet, dass sich eine Investition in eine unternehmenseigene Software am Ende amortisiert und sich positiv auf den Unternehmenserfolg auswirkt.
Pachtverwaltung für Windenergieanlagen
Ein Beispiel für eine erfolgreiche Individualsoftware ist unsere Pachtverwaltung für Windenergieanlagen.
Siehe unsere Produktseite (JPP WINDPACHT)